Corel Photopaint (v9)
vs. Adobe Photoshop(v6) |
Da oft die Frage aufkommt, für wen welches Programm
am besten geeignet ist, hab ich mir einmal die mühe gemacht und
hier eine Gegenüberstellung anfertigt.
[kostenlose
tryout Version von Photoshop V7 - unter Downloads]
- Farbanpassung
- Objekte/ Ebenen
- Geschwindigkeit
- Drucken
- Internet
- Skript
- Bedienung
- Fazit
1. Farbanpassung
Bei eingescannten Bildern ist meist eine Korrektur der
Farbwerte nötig. Hierbei unterstützen beide Programme 48Bit
Farbtiefe und bieten eine äußerst umfangreiche Palette an
Hilfsmitteln an. Die Flexibilität der Funktionen ist jedoch in
Photoshop deutlich höher als in PhotoPaint. So kann man in PS z.B.
in jedem Menü die Einstellungen Speichern und bekommt schon während
dem bewegen der Slider einen Update.
2. Objekte/ Ebenen
Das wohl wichtigste Werkzeug überhaupt sind Objekte und Masken. Indem wir ein Bild mit Objekten aufbauen, erhalten wir uns die Möglichkeit, jederzeit Bildelemente zu verschieben oder zu Bearbeiten. Sehr nützlich sind auch die Korrekturebenen ("Linsen" in Photopaint) hiermit lassen sich Farbwerte und Kontrast von einer Auswahl an Objekten anpassen, ohne dass man die tatsächlichen Pixelwerte ändert. Im gegensatz zu Photoshop lassen sich in Photopaint auch Weich-/Scharfzeichner und einige andere Effekt-filter als Korrekturebene verwenden.
>> Objektübersicht
in Corel / Adobe <<
3. Geschwindigkeit
Maßgeblich für das Arbeiten mit großen
Dateien ist die Geschwindigkeit der Grafikoperationen. Für diesen
Test benutzte ich meinen 600Mhz PIII mit 512 MB und wendete eine einfache
Operation auf ein gescanntes Bild an.
Arbeiten mit großen
Dateien |
Bearbeiten einer 300MB Bitmap
(600Mhz PIII / 512 MB | Athlon
1900XPI / 768 MB) |
Corel Photopaint 9 |
Adobe Photoshop 6 |
Starten des Programms (erstmalig!) |
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Bild öffnen |
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Histogramm erstellen |
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Bild bearbeiten (Ebenenausgleich
/ Tonwertkorrektur) |
1:40 min
(499 MB) | |
3 sek !!
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3:00 min
(482 MB) |
|
40 sek !!
|
|
Beim schließen von dem Bild gibt keines
der beiden Programme den Speicher frei. Nach den Beenden vom Programm ist der Belegte
Arbeitsspeicher bei beiden Programmen wieder so groß
wie vor dem Start. |
|
Man sieht hier recht deutlich, dass Photopaint wesentlich
schneller ist. Begrenzt man den maximal zu verwendenden Arbeitsspeicher,
so wird der Vorsprung von Photopaint geringer, bzw. bei der Bearbeitung
wird Photoshop sogar schneller.
4. Drucken
Beim Druck von Fotos (z.B:9x13) bietet es sich an mehrere
auf ein Blatt zu Drucken. Corel hat hierfür einen Seitenlayoutmanager
mit umfangreichen Hilfsmitteln. In Photoshop ist nur ein Einzelbilddruck
möglich.
5. Internet
In sachen Internet muss Photopaint 9 passen [edit:
erst Version 11 hat ausreichend Internet-Features]. Mit Photoshop
jedoch lassen sich Webgalerien kinderleicht erstellen. Auch die Slices
von Photoshop sind ein äußerst nützliches Tool um eine
Webseite aus einem Bild "herauszustanzen".
6. Automatisierung & Skripting
Will man den gleichen Effekt jeweils nur mir einer kleinen
Änderungen mehrfach erzielen so ist ein Skript sehr hilfreich.
In dieser Disziplin scheidet Adobe ganz aus, da es gar keine Skript
Sprache besitzt. Somit können in Photoshop nur Befehle (Aktionen)
aufgenommen werden, und danach auf mehrere Dateien angewandt werden.
Corel bietet dahingegen schon seit Version 6 eine eigene Scriptsprache
und seit Version 9 auch eine Anbindung zu VisualBasic. [corelscripts]
Der Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt. Beispiel:
| In 30 Zeilen läßt sich ein Skript realisieren,
dass ein Osziloskopbild erstellt. |
|
| Etwas aufwendiger, aber sehr nützlich, sind Skripten
mit Grafischer Oberfläche. Mit dem hier gezeigtem Skript sind
sämtliche Grafischen Buttons meiner Webseiten entstanden. | |
| |
[Infos zu Corel Script: Oberon] |
7. Bedienung
Natürlich ist es weitgehend Geschmackssache ob die
Bedienung gut ist oder nicht, deshalb seien hier nur die groben Unterschiede
notiert:
In Adobe hat man immer etwas mehr tools gleichzeitig an der Oberfläche
zur direkten Verfügung, womit man häufig einen Klick schneller
ans Ziel kommt als bei Corel.
Bei der Anordnung der Menüs ist Corel wiederum deutlich flexibler.
Während in Photoshop überall fliegende Menüs die Oberfläche
"zupflastern" und den effektiven Arbeitsbereich einschränkten,
lassen sich die Fenster in PhotoPaint rechts oder links andocken, und
mit einem Klick ein oder ausfahren. Falls man das wirklich wünscht,
lassen sich in PhotoPaint sogar die fliegenden Menüs von PS realisieren.
Hier noch einige Kleinigkeiten, die einem die Arbeit in Photopaint
erleichtern: - In die Menüs lassen sich Formeln eingeben. Falls man z.B. nur
das halbe Bild maskiert haben will, gibt man eine "/2" dazu
ein.
- mit >Leertaste<
kommt man immer wieder zum zuletzt genutzten tool zurück!
- Um ein Textobjekt zu editieren, wählt man das Objekt an und doppelklickt
auf das Texttool.
- Um beim duplizieren von Objekten die Spezialeigenschaften beizubehalten
muss man >strg-d< verwenden und nicht strg-c/strg-v. Beim duplizieren von Text bleibt der objekt-text somit
editierbar.
weitere Tipps zu Corel PhotoPaint [designer.com]
8. Fazit:
|
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Corel Photopaint 9 |
Adobe Photoshop 6 |
Farbanpassungen |
+ |
++ |
Objekte/Ebenen |
++ |
+ |
Drucken |
+ |
- |
Internet |
- |
+ |
Geschwindigkeit |
+ |
- |
Skripting |
++ |
- |
Absturzsicherheit |
- |
+ |
Preis |
CorelDraw 10 Suite
613,54 € |
Adobe Photoshop 7
1099,00 € |
|
Also, warum benutzen dann immer noch fast alle Grafikdesigner
Photoshop? Damals wurde Photoshop für Mac erstellt und der
Mac war nunmal der Leistungsstärkere und Professionellere Computer.
Mit PC wird immer noch das eher Amateurhafte verbunden, und somit hängt
Corel selbst heute noch der Amateurruf hinterher.
Des weiteren ist die Bedienung der beiden Bildbearbeitungsprogramme
sehr unterschiedlich, das heißt, wer sich einmal für eines
der beiden Programme entschieden hat, wird bei diesem bleiben.
Was ist deine Meinung zu diesem Vergleich? Schreib mir eine eMail.
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